Klammheimlich: Aus für Klotzscher Schwimmhalle?

 Linke mit scharfer Kritik: Herr Hilbert, sichern Sie das Grundstück!

Die Linke im Dresdner Stadtrat fordert den Oberbürgermeister auf, das Grundstück für den Neubau einer Schwimmhalle in Klotzsche mit einem Erbbaurechtsvertrag weiter zu sichern.

Mit der Kündigung des Grundstücks wird die SachsenEnergie dieses anderweitig verwenden. Dabei war das entsprechende Grundstück erst nach langer Suche als Schwimmbadstandort ausgemacht worden – abseits davon fehlt es im Stadtbezirk an Grundstücken, auf die die Stadt Zugriff hat. Bleibt es bei der sich abzeichnenden Entscheidung, wird es keine neue Schwimmhalle in Klotzsche geben.

Klotzsche liegt mit 33 Prozent der Bevölkerung über 60 Jahren und 9 Prozent über 80 Jahren über dem Durchschnitt der Stadt Dresden. Neben der hohen Anzahl älterer Menschen rechnet man durch die kommenden Industrieansiedlungen auch mit mehr Familien. Oftmals wird beklagt, dass Klotzsche hat keinen Raum habe, in welchem sich Vereine und Bürger*innen treffen können, kein Ortszentrum. Die derzeitige kleine Schwimmhalle genügt weder den Anforderungen noch deckt sie den Bedarf an Schul- und Vereinsschwimmen und erst recht nicht die nötigen Zeiten für das öffentliche Schwimmen.

Steffen Apel, Linken-Stadtbezirksbeirat in Klotzsche, dazu: »Im Stadtbezirksbeirat waren wir uns immer einig, dass ein Neubau der Schwimmhalle notwendig ist. Klotzsche hat nur das kleine marode Bad mit einem Becken und 25m-Bahnen, welches auch noch ungünstig zu erreichen ist. Es wird immer wieder darauf hingewiesen, dass eine mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbare Schwimmhalle mit einem Therapiebecken für die hohe Zahl älterer Menschen wichtig wäre. Wir fordern vom Oberbürgermeister: Halten Sie die Versprechen, sichern Sie das Grundstück, beginnen Sie nicht dauernd neue Projekte und vernachlässigen Sie nicht die Infrastruktur!«

Die ehemalige Stadträtin der Linken Anja Apel hat 15 Jahre lang durch Anfragen und Anträge für die Schwimmhalle gekämpft: »Der Neubau stand mit einer fertigen Planung auf Platz 1 der Liste der Bäder GmbH. Ich habe Verständnis dafür, dass in Gorbitz das Elbemare jetzt erst einmal vorgezogen werden muss. Trotzdem muss das Grundstück gesichert bleiben, damit in Zukunft der Bau noch erfolgen kann. Es kann nicht sein, dass riesige Industrieansiedlungen hier stattfinden, aber die notwendige Infrastruktur mit Angeboten zu Sport und Freizeit in keinster Weise entwickelt wird. Dass die Kündigung dann noch hinter dem Rücken der Öffentlichkeit passiert, ist einfach unverschämt. Vertrauen in die Politik gewinnt man auf diese Weise nicht zurück.«

11. März 2025