Alter Leipziger Bahnhof: Vereinen wird gekündigt

Nutzer:innen werden zu Kollateralschaden von Verwaltungsuntätigkeit

Anfang dieser Woche haben drei Nutzer:innen auf dem Areal des Alten Leipziger Bahnhofs die Kündigung erhalten. Betroffen sind der Kultur- und Atelier-Verein Hanse3, der Wagenplatz Schotter&Gleise und die Ständige Vertretung als Vernetzungsprojekt der Stadtentwicklung.

Dazu erklärt Linke-Stadträtin Jacqueline Muth: »Die Vermutung liegt nahe, dass hier die Nutzer:innen des Geländes zum Kolateralschaden der ewigen Verhandlungen zur Ansiedlung von Globus in Dresden gemacht werden. Wir fordern die Stadtverwaltung – namentlich Oberbürgermeister Hilbert – dazu auf, sich mit dem Unternehmen an einen Tisch zu setzen und endlich zu einer Entscheidung zu kommen. Dass Globus die Kündigung als Druckmittel nutzt, ist deutlich. Spätestens jetzt muss die Verwaltung handeln.«

Der Wagenplatz ist schon einmal von einem Grundstück an der Elbe verdrängt worden, das danach viele Jahre leer stand. Damals deckten die Aktiven des Vereins die halbseidenen Machenschaften einer Spekulantin auf, die nicht nur den Eigentümer:innen, sondern auch der Stadt Dresden großen Schaden zufügte. Bereits vor zehn Jahren sollten daraufhin alternative Flächen für den Wagenplatz und die Künstler:innen gesucht werden, die ihre Werkstätten und Ateliers verloren. »Daraus ist bisher nichts geworden«, führt Muth weiter aus. »Im Planungsverfahren für das Quartier an der Leipziger Straße sollten die kulturellen Nutzungen explizit erhalten und weiterentwickelt werden. Auch davon ist bisher nicht viel zu sehen. Nun sollten die Nutzer:innen Unterstützung durch die Stadt erfahren, um am jetzigen Standort bleiben zu können. Das ist die Stadtverwaltung ihnen schuldig.«

06. Februar 2025