Speiseversorgung am Klinikum verbessern!
Insourcing der Speisenversorgung prüfen
DIE LINKE. im Dresdner Stadtrat hat aktuell einen Antrag zur Verbesserung der Speisenversorgung am Städtischen Klinikum eingereicht. Darin wird der OB beauftragt, in Zusammenarbeit mit der Klinikleitung und dem Personalrat das Insourcing der Speisenversorgung am Städtischen Klinikum Dresden zu prüfen. Dieser Antrag wurde heute auf einer Pressekonferenz durch Jens Matthis (LINKE-Stadtrat), Dorit Hollasky (Ver.di) und Romy Grahnert (NGG) vorgestellt.
Bereits vor über zwei Jahrzehnten wurde die Speiseversorgung für Patienten und Patientinnen sowie der Beschäftigten des Städtischen Klinikums aus den städtischen Eigenbetrieben ausgegliedert und privatisiert. Seitdem wechselten mehrfach die Anbieter und die Konzepte.
Der derzeitige Zustand führt zu Missständen und zu vermehrter Kritik durch Beschäftigte sowie Patientinnen und Patienten. Am Standort Weißer Hirsch kam es im letzten halben Jahr wegen Personalmangels beim Anbieter wiederholt zur wochenlangen vollständigen Schließung der Cafeteria. Das bedeutet, dass es keine Essensausgabe für das Personal gab. Auch die Patientinnen und Patienten konnten keine Getränke, Kuchen, Imbiss etc. erwerben, was aufgrund der abgelegenen Lage des Standortes eine starke Beeinträchtigung darstellt. Es steht vor Ort lediglich ein Getränkeautomat zur Verfügung.
Die Ausgliederung der Speiseversorgung war vor allem durch Kostenerwägungen bestimmt. Dem finanziellen Vorteil stehen aber zunehmend Nachteile gegenüber: Abhängigkeit von einem Drittanbieter und der Verlust von Kontrolle und Flexibilität. In Zeiten akuten Fachkräftemangels kommen zusätzliche Unsicherheiten in der Versorgungsstabilität hinzu.
LINKE-Stadtrat Jens Matthis, Mitglied im Gesundheitsausschuss, erklärt dazu: Die Zeiten, wo Ausgliederungen generell einen betriebswirtschaftlichen Vorteil natürlich zu Lasten der Beschäftigten- versprachen, sind vorbei. In Zeiten größten Fachkräftemangels sind gute Arbeitsbedingungen ein Vorteil und die Rückkehr privatisierter Dienstleistungen in die kommunale Hand ein doppelter Gewinn für die Beschäftigten und für die Stadt.
Dorit Hollasky, Sprecherin der Ver.di Betriebsgruppe am Städtischen Klinikum Dresden sagt: Essen hält Leib und Seele zusammen wenn aus ökonomischen Gründen an den Zutaten gespart werden muss oder die Cafeteria gleich ganz geschlossen bleibt, sorgt das für Missmut bei Patientinnen und Patienten, sowie den Beschäftigten. Deshalb gehört die Speisenversorgung genauso in öffentliche Hand wie das ganze Krankenhaus – ohne Pflicht zum Profit, sondern zum Wohl aller, die hier essen und arbeiten.
Romy Grahnert von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ergänzt und bezieht sich auf die aktuellen Tarifverhandlungen mit dem Caterer am Städtischen Klinikum Friedrichstadt: Wir als Gewerkschaft NGG fordern das Klinikum sowie die Stadt Dresden dazu auf, die Vergabe nicht nur unter Gesichtspunkten der Kosten, sondern vor allem unter dem Gesichtspunkt der Menschlichkeit und Fürsorge für die Beschäftigten zu vollziehen.