GRÜNE machen Weg frei für 200 Baumfällungen
Ein „Bestandswäldchen“ in zentraler Lage in Dresden? Eine Seltenheit. Aber es gibt sie, die 242 Bäume – zwischen Hansastraße, Lößnitzstraße und dem alten Gleisbogen am Neustädter Bahnhof.
Noch, denn hier soll gebaut werden. Mehrere Wohnblöcke mit begrünten Hinterhöfen sollen entstehen, neben Büros und weiteren Gewerbeflächen.
Weichen müssen dafür allerdings 221 Bäume, nur 21 bleiben erhalten. Klar, dass das auf den Unmut der Anwohnerinnen und Anwohner stößt. Zumal das genannte Areal mit zu den heißesten Gebieten in Dresden gehört. Rund um den Neustädter Bahnhof ist es rund fünf Grad wärmer als im unbebauten Umland der Stadt.
Die Stellungnahme des Umweltamtes lehnte darum die Planungen in dieser Form ab – sowohl aus stadtklimatischen Gründen, als auch wegen der unverhältnismäßigen Baumfällungen. Aus Sicht einer gesunden Stadtplanung muss von der vorgeschlagenen massiven Bebauung dringend abgeraten werden, heißt es. Die Stellungnahme entspricht auch der Auffassung der betroffenen Nachbarschaft und nimmt diese auf.
Nur, den GRÜNEN-Baubürgermeister Stephan Kühn ficht die Stellungnahme aus dem Hause seiner GRÜNEN-Parteikollegin Eva Jähnigen nicht an. Sein Vorschlag sieht keine Reduktion der Baufläche, keinen Erhalt dieses innerstädtischen Grüns vor.
Grund genug für DIE LINKE, den Willen der Bürgerschaft vor Ort in den Rat zu bringen, per Antrag vorzuschlagen, eines von vier Baufeldern zu streichen, damit ein deutlich größerer Teil des Bestandswäldchens erhalten bleiben könnte.
Allein: Daraus wurde nichts, da unser Ergänzungsantrag von SPD, CDU, Freien Wählern, FDP und selbst den Grünen am letzten Donnerstag abgelehnt wurde. Heißt also: Bye-bye, Bestandswäldchen. Das ist ein herber Verlust. Gerade dort.
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04. Oktober 2023