Schulbibliotheken gerettet, doch es geht nicht weiter!
Auf Grundlage des Haushaltsbegleitbeschlusses vom 16. Dezember 2022 wurden der Städtischen Bibliothek für die Fortführung der Betreibung und den Ausbau von Schulbibliotheken 100.0000 Euro zugewiesen. Weitere 126.000 Euro wurden als Rücknahme der Kürzung für die Bibliotheken beschlossen. Damit könnte nun der 2018 von den LINKEN eingebrachte Beschluss weiter umgesetzt werden:
Der Stadtrat bekennt sich zum Ziel, an allen Dresdner Schulen Schulbibliotheken als multifunktionale Lernorte einzurichten. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, durch die Städtischen Bibliotheken nachfolgenden Maßgaben die weitere Einrichtung von Schulbibliotheken voranzutreiben: 1. Es sind bis zur Abdeckung all jener Schulen, die eine Schulbibliothek wünschen, ab 2019 pro Jahr zehn zusätzliche Schulbibliotheken einzurichten und dafür zusätzliche Sachmittel in Höhe von 5.000 Euro je Jahr und Schulbibliothek in den Doppelhaushalten ab 2019/2020 im Haushalt der Städtischen Bibliotheken einzuordnen.
2019 wurden fünf Schulbibliotheken an Grundschulen neu eröffnet und an fünf Gymnasien wurden Medienbestände übergeben. 2020 wurden Schulbibliotheken für fünf Grundschulen, fünf Oberschulen und eine Förderschule geplant und Medien angekauft. Die Eröffnungen sollten im September zu Beginn des Schuljahres 2020/21 stattfinden. Aufgrund der Pandemie und der coronabedingten Haushaltsperre, konnte die Auslieferung der Bücher und die feierliche Eröffnung der Schulbibliotheken nicht erfolgen. 2021 und 2022 konnte wegen fehlendem Personal nur mit den 41 Bestandsschulen kooperiert werden. Lediglich für vier Grundschulen, zwei Oberschulen und eine Förderschule konnten nach den Plänen aus dem Jahr 2020 die Schulbibliothek eingerichtet werden. 2023 sollen nun die drei noch fehlenden Schulbibliotheken aus dem Jahre 2020 eingerichtet werden, wenn die baulichen Voraussetzungen in den Schulen hergerichtet sind.
Weiter hieß es in der beschlossenen Vorlage: Für je 20 der geschaffenen Schulbibliotheken ist ab 2019 analog zum Projektzeitrum 2017/2018 eine zusätzliche Stelle zur Koordination, Betreuung der Ehrenamtler:innen vor Ort und vergleichbarer Aufgaben im Stellenplan der Städtischen Bibliotheken vorzusehen.
LINKE-Stadträtin Anja Apel meint dazu: Dass die nach unserem Beschluss von der klaren Mehrheit des Stadtrates mitgetragen und beschlossenen Personalstellen keine Umsetzung fanden und auch jetzt wieder für die Jahre 2023/24 keine Aufstockung für zusätzliches Personal für die städtischen Bibliotheken erfolgen wird, empört uns. So bleibt es erst einmal bei den 41 Bestandschulen. Die städtischen Bibliotheken und viele Ehrenamtliche setzen sich für dieses Projekt mit ganzem Herzen ein, es wurden immer wieder Fördermittel eingeworben, um die Schulbibliotheken an den Schulen durch vielfältige Angebote mit Leben zu erfüllen, und nun warten andere Schulen vergeblich auf die Schulbibliothek an ihrer Schule. Die im Dezember beschlossenen 100.000 Euro sind trotzdem nicht vergebens. So setzt die Städtische Bibliothek 80.000 Euro für die Aktualisierung des Bestandes der bestehenden Schulbibliotheken, 10.000 Euro für die notwendige Software in den Schulbibliotheken der weiterführenden Schulen und 25.000 Euro für Honorare von Veranstaltungen ein. Aber aufgrund des fehlenden Stellenaufwuchses können keine neuen Schulbibliotheken eröffnet werden. Das heißt, der Beschluss des Stadtrates von 2018 wird nicht mehr umgesetzt. Verantwortlich für die Personalstellen ist Oberbürgermeister Hilbert. Wir Stadträte haben mit unserem Beschluss für das Geld gesorgt, nun muss OB Hilbert das Personal zur Verfügung stellen.
27. Februar 2023