Endlich ein Bildungsticket in Dresden
Seit vielen Jahren versucht DIE LINKE, ein günstiges Schüler:innenticket in Dresden zu etablieren. Aber ohne staatliche Unterstützung ist es nahezu unmöglich.
Vor 16 Jahren führten Schüler:innen am Pestalozzi-Gymnasium im Rahmen des Mathematikunterrichtes ein Projekt bei den Dresdner Verkehrsbetrieben durch, um ein Rechenmodell zur Schaffung eines günstigen Tickets für alle Schüler:innen zu entwickeln. Doch schnell war klar: ohne staatliche Unterstützung ist dies einfach nicht möglich. Nach langem Kampf, auch seitens verschiedener LINKEN-Politiker:innen, kommt nun endlich der notwendige Zuschuss vom Land Sachsen und der Stadt Dresden. Ab dem 1. August haben alle Schüler:innen die Möglichkeit, ein Monatsticket für den gesamten Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) für 15 statt der aktuellen knapp 40 Euro zu erwerben. Auch für Schüler:innen mit besonderem Beförderungsbedarf, beispielsweise aufgrund einer geistigen oder körperlichen Einschränkung, beträgt der Eigenanteil nur 15 Euro.
Doch trotz aller Freude gibt es auch weiterhin eine Einschränkung: Während alle Kinder ihre Monatskarte generell nutzen können, ist die finanzielle Unterstützung für die Familien der Kinder und Jugendlichen, welche auf die besondere Beförderung angewiesen sind, nur zu Fahrten zum Unterricht möglich. Im Sächsischen Schulgesetz ist der Schulweg als Weg zum Unterricht festgelegt. Damit ist beispielsweise der Weg zum Praktikumsort, zu Ferienbetreuungen durch den Hort oder zu Klassenaktivitäten wie Besuche von Museen oder Klassenfahrten ausgeschlossen. Um in diesen Fällen Unterstützung zu bekommen, müssen die Familien einen Antrag beim Sozialamt stellen, welcher jedoch nicht immer positiv beschieden wird. Wenn das Sozialamt dafür nicht aufkommt, müssen die Schulen von ihrem Schulbudget die Kosten übernehmen oder die Familien selber zahlen. Schulen mit vielen Kindern mit diesem Bedarf haben damit eine deutlich größere finanzielle Belastung. Aus diesem Grund hat DIE LINKE mit einem Antrag den Oberbürgermeister aufgefordert, mit dem Land über eine erweiterte Auslegung des Begriffes »Schulweg« zu verhandeln. Schließlich findet Lernen, wie wir aus der Pandemie-Zeit lernen durften, nicht nur im Unterricht an der Schule statt, sondern auch an den verschiedensten Orten und in vielfältigen Zusammenhängen.
Doch erst einmal freuen wir uns über die Einführung des Bildungstickets ein wichtiger Beitrag zur Bildungs- und sozialen Gerechtigkeit in Dresden.
Ein Beitrag vn Stadträtin Anja Apel
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