RGR-Antrag: Sicher zur Schule mit dem Rad oder zu Fuß
„Chaos morgens vor der Grundschule“ und „Autos verstellen Rettungswege vor Schulen“: Diese und ähnliche Schlagzeilen gibt es in regelmäßigen Abständen in Dresdner Zeitungen. Die Fraktionen von Grünen, Linken und SPD wollen mit ihrem Antrag die Stadtverwaltung beauftragen, gezielt die tägliche Gefahrensituation vor den Schulen zu beenden. Gleichzeitig fordern sie die Stadt auf, endlich auch das Fahrradfahren auf dem Schulweg zur berücksichtigen.
Ulrike Caspary, Stadträtin Bündnis 90/Die Grünen: „Die tägliche Realität vor zahlreichen Schulen sieht leider so aus: Haltende Autos stehen morgens vor dem Gelände und es ereignen sich viele Beinahe-Unfälle, da sich zwischen kurz anhaltenden Autos in 2. und 3. Reihe kleine Kinder durchschlängeln. Diese Gefahrensituationen wollen wir durch Elternhaltestellen in ca. 250 Metern Entfernung ändern. Die Sicherheit für Schulkinder hat für mich oberste Priorität. Unser Ziel: Kinder sollen sicher zu Fuß in die Schule gehen können. Auch Radfahrende Schüler*innen brauchen Sicherheit, deshalb sollen Radschulwegpläne mit der Schulgemeinschaft erstellt werden. Damit der Verkehr in der direkten Schulumgebung sicher für alle wird.
Anja Apel, Stadträtin Die Linke: „Wir dürfen auf keinen Fall die Ortschaften vergessen. Derzeit beschäftigen wir uns mit der schlechten Anbindung der Orte ringsum Cossebaude, insbesondere für Schulkinder. In Weixdorf sind längere Wege zur Grundschule zurückzulegen, zum Teil ohne Fußwege und mit unübersichtlichen Überquerungen. Dort haben die Eltern nun Maßnahmen ergriffen. Sie entwickelten in Eigeninitiative die Erstellung von wirklich sicheren Schulwegplänen. Mit der Kinderbeauftragten führten sie ein umfangreiches Beteiligungsverfahren durch. Jetzt gibt es eine App, welche den Kindern den sichersten Weg anzeigt. Das sollte auch für andere Gebiete möglich sein. In den Schulen sollte auch über den Laufbus gesprochen werden. Das bedeutet: Der Schulweg zu Fuß wird sicherer und macht mehr Spaß, wenn Kinder ihn gemeinsam zurücklegen. Von einem oder mehreren Erwachsenen (Eltern, Großeltern, andere Vertrauenspersonen) begleitete Gruppen gehen eine festgelegte „Buslinie“ und sammeln an vereinbarten „Haltestellen“ ihre Mitschüler:innen ein. So füllt bzw., leert sich der Laufbus nach und nach und bringt die Kinder sicher zur Schule und nach dem Unterricht wieder nach Hause. Auch Radwegpläne können unter Beteiligung der Schulgemeinschaft erstellt werden. Vieles ist möglich, um für mehr Sicherheit auf dem Schulweg zu sorgen und kostet gar nicht viel Geld“
Dana Frohwieser, Stadträtin SPD-Fraktion: „Kinder sollen gesund und sicher jeden Morgen zur Schule und nachmittags zurück nach Hause kommen. Dieser triviale Wunsch eint alle Eltern. Gleichzeitig fahren viele Eltern aus Sorge ihre Kinder mit dem Auto bis vor die Schultür. Dabei vergessen sie aber, dass gerade die vielen ‚Eltern-Taxis‘ vor der Schule selbst zur Gefahr für andere Kinder werden. Im Einzelfall mag der Schulweg im elterlichen PKW notwendig sein. Dafür benötigen wir dann jedoch sichere ‚Elternhaltestellen‘ in der näheren Umgebung der Schule, um zusätzliche Gefahren unmittelbar vor der Schule zu vermeiden. Denn der Weg zu Fuß, mit Fahrrad oder Bus & Bahn zur Schule gibt den Kindern vor allem eins: Selbständigkeit und Unabhängigkeit.“
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