Kletterfelsen am Plauenschen Grund wird abgebaut
Fatales Signal: Verwaltung lässt Kletterwand am Plauenschen Grund ohne Absprache mit Betroffenen abbauen!
Im vergangenen Jahr ging die Felswand im Plauenschen Grund in städtisches Eigentum über. Dort hatten Sportlerinnen und S portler unter Duldung der bisherigen Eigentümer eine Möglichkeiten zum Klettern eingerichtet. Mit viel Eigeninitiative wurde darüber hinaus eine Klettermöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen eingerichtet. Quasi über Nacht wurde das Klettern durch das Umweltamt Dresden in diesem Bereich verboten. Als Grund wurde zuerst die Einsturzgefahr genannt, später dann die Sicherung als Naturschutzgebiet hinzugefügt.
Es folgten langwierige Gespräche in verschiedenen Gremien, z.B. dem Beirat für Menschen mit Behinderungen, in die sich auch der Sächsische Alpenverein einbrachte. Schließlich wurde die gemeinsame Suche nach einer Alternative versprochen, die aber bisher nicht gefunden wurde.
Nun hat die Verwaltung ohne Rück- oder Absprache mit den Beteiligten den Rückbau der Klettermöglichkeiten am Plauenschen Grund begonnen. Ein fatales Signal!
Stadträtin Dr. Margot Gaitzsch (DIE LINKE), Mitglied in den Ausschüssen für Sport sowie Umwelt und Kommunalwirtschaft, erklärt:
Ich fordere die Verwaltung auf, sofort den Rückbau der Kletterwand einzustellen und den ursprünglichen Zustand so lange zu belassen, bis eine einvernehmliche Ersatzlösung gefunden wurde. Es ist äußerst unsensibel und deshalb verwerflich, die unter Eigeninitiative geschaffene Bewegungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen ohne Rücksicht auf deren besondere Anforderungen zu eliminieren.
Dazu erklärt Stadträtin Anja Apel (DIE LINKE), stellv. Vorsitzende des Beirates für Menschen mit Behinderungen:
Die Beauftragte für Menschen mit Behinderungen hatte es übernommen, zwischen den verschiedenen Interessenlagen zu vermitteln. Ziel war es eine Lösung zu finden, die allen gerecht werden kann. Dass jetzt schon Tatsachen geschaffen werden, obwohl die Eiligkeit kaum begründbar ist, schädigt nur den gesamten Prozess und verhärtet die Fronten zwischen den Beteiligten weiter.
Dazu erklärt die Dresdner Bundestagsabgeordnete Katja Kipping (DIE LINKE):
Mit Bestürzung habe ich davon erfahren, dass seitens der Stadt Dresden nun mit dem Rückbau der als Prothesenwand bekannten Kletterwand für Menschen mit Behinderungen begonnen wurde. Hatte es zunächst Gespräche zwischen den Initiatoren der Kletterwand, dem Alpenverein und der Stadt gegeben, die Hoffnung auf eine Lösung des Problems machten, schreitet die Landeshauptstadt nunmehr ohne Rücksprache einfach zur Tat. Ich finde: Ein fatales Signal an alle Menschen, die sich dafür einsetzen, Menschen, die es im Leben ohnehin schwer genug haben, sportliche Betätigung zu ermöglichen und ihnen ein Stück Lebensfreude zu schenken. Dies alles obendrein in einer Zeit, die den Menschen ohnehin genug an Einschränkungen abverlangt. Ich fordere den Oberbürgermeister auf, sich umgehend mit den Initiatoren in Verbindung zu setzen, das Problem endlich ernst zu nehmen und Alternativen zum Rückbau zu entwickeln!