Erhöhter Drogenkonsum seit Corona-Krise
Diese Entwicklung lässt sich auch auf Dresden übertragen, wie eine aktuelle Anfrage von LINKEN-Stadträtin Pia Barkow zeigt (siehe Anhang). Demnach meldete die Erwachsenenpsychiatrie des Uniklinikums seit Anfang des Jahres 2021 einen massiven Anstieg der Zuweisung per Rettungsdienst oder Notaufnahmen bei Alkoholentzugssyndromen, Alkoholintoxikationen und drogeninduzierten Psychosen.
Analysen des Abwassers weisen einen signifikanten Anstieg der Rückstände von Crystal Meth im Vergleich zu früheren Jahren auf.
Besonders besorgniserregend ist auch die Rückmeldung aus der Jugendhilfe, wonach verstärkte Alkohol- und Crystal-Rückfälle, ein gestiegener Mischkonsum und der verstärkten Einsatz von Ersatzsubstanzen zu beobachten ist. Seit Herbst 2020 verzeichnete die Jugendhilfe wesentlich mehr Anfragen und vermehrt schwere Fälle psychisch Erkrankter. Bei Kindern und Jugendlichen fällt ein extrem erhöhter Medienkonsum auf, dem vermehrt hilflose Eltern gegenüber stehen.
Dazu äußert sich Pia Barkow, Mitglied im Sozialausschuss:
Die ersten Daten zum erhöhten Drogenkonsum sind alarmierend. Diese Entwicklung werden wir genaustens im Auge behalten. Jetzt gilt es zu prüfen, ob das bestehende Netz an Präventions- und Beratungsangeboten für die Krise ausreicht oder ob hier nachgesteuert werden muss. Die Gefahr zunehmenden Drogenmissbrauchs und von Suchtproblemen im Zuge der Corona-Krise, vor allem bei Kindern und Jugendlichen, darf nicht unterschätzt werden.
Anfrage AF1209_21 Auswirkungen der Corona-Pandemie (Drogenkonsum und Sucht)PDF-Datei (453,92 KB)