Klimaschutz zügig voranbringen: DREWAG soll Stufenplan zur Klimaneutralität entwickeln
Die Stadtverwaltung und Eigenbetriebe sollen auf 100% Ökostrom umstellen. Die Stadtratsfraktionen von Bündnis 90/Die Grünen, DIE LINKE und SPD sowie die beiden fraktionslosen Stadträte Dr. Martin Schulte-Wissermann und Max Aschenbach haben einen Antrag eingereicht, um den am 30.01.2020 beschlossenen Klimaschutzzielen der Landeshauptstadt Nachdruck zu verleihen.
Dazu unsere Stadträtin Dr. Margot Gaitzsch, Mitglied im Ausschuss für Umwelt und Kommunalwirtschaft: Wenn wir die Umstellung auf Ökostrom konsequent verfolgen wollen, müssen wir nicht nur die Ziele, sondern den Prozess im Blick haben. Unsere Position als DIE LINKEN ist, dass der Prozess der Umstellung auf Ökostrom sozial nachhaltig und als ganzheitlicher Prozess geführt werden muss. Außerdem geht es darum, den Prozess von der Energieumwandlung her zu betrachten. Für die DREWAG muss berücksichtigt werden, dass unser städtischer Energieversorger durch das Prinzip der Kraft-Wärmekopplung die Stadt, Bewohnerinnen und Bewohner wie auch Unternehmen mit Fernwärme versorgt und außerdem Arbeitgeber für Dresdnerinnen und Dresdner ist. Das darf durch die notwendige Umstellung nicht gefährdet werden.
Dr. Wolfgang Deppe, Sprecher für Umwelt, Klima und Energie der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen: Mit dem vorgelegten Antrag setzen wir konsequent den Beschluss des Stadtrats vom 30.01.2020 um, der den Klimaschutz zur „städtischen Aufgabe von höchster Priorität“ erklärt hat. Wir wollen, dass die Stadt jetzt mit ihren Schulen, Kitas, Krankenhäusern und Verwaltungsgebäuden vorangeht und ihre Stromversorgung bis Anfang 2025 auf 100% erneuerbare Energien umstellt. Damit wird die Stadt zum Schrittmacher auf dem Weg zur Klimaneutralität in Dresden. Gleichzeitig nehmen wir auch unseren städtischen Energieversorger DREWAG in die Pflicht, ein langfristiges Konzept zum Erreichen der Klimaneutralität in der Strom- und Wärmeversorgung der gesamten Stadt zu entwickeln. Je eher gehandelt wird, desto besser für die Umwelt, desto geringer sind aber auch die wirtschaftlichen Kosten für die notwendige Umstellung auf erneuerbare Energien.“
Stefan Engel, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion: „Auch in der Corona-Krise darf der Klimaschutz nicht hinten runterfallen. Wenn der Stadtrat seine eigenen Beschlüsse ernst nimmt, müssen jetzt weitere konkrete Schritte folgen. Die Stadtverwaltung und ihre Unternehmen haben eine besondere Vorbildfunktion. Wer von der Bevölkerung und von Unternehmen einen anderen Umgang mit dem Klima fordert, muss ihn auch selbst vorleben. Die Umstellung der Straßenbahn auf 100 Prozent Ökostrom ist keine Spinnerei, sondern in Städten wie Potsdam, Gera oder Darmstadt längst gelebte Praxis.“