Behutsame Stadtteilentwicklung statt Super-Verdichtung und hochpreisiger Eigentumswohnungen in der Äußeren Neustadt

Die Grüne-Fraktion im Stadtrat reichte kürzlich einen Antrag ein, wonach zwei Gewerbegrundstücke in der Äußeren Neustadt zu Wohnbauflächen umgewandelt und mit mehrgeschossigem Wohnungsbau bebaut werden sollen. Dabei handelt es sich um das Grundstück der Dental-Kosmetik (Putzi) an der Katharinenstraße und eine Fläche hinter der Alten Hauptpost an der Königsbrücker Straße.

Jacqueline Muth, Stadträtin der Fraktion DIE LINKE und Mitglied in den Ausschüssen für Kultur und Stadtentwicklung, warnt vor einer weiteren sozialen Entmischung des Viertels: Obwohl der Stadtteil historisch betrachtet durch kleinere und größere Gewerbeansiedlungen geprägt war – sogar eine Schokoladenfabrik war schon dabei, oder eben Putzi – wird diese Mischung immer mehr durch reine, meist höherpreisige Wohnbebauung verdrängt. Jüngster Kolateralschaden dieser Entwicklung war der Club Sabotage, der nach über zehnjähriger Koexistenz dicht machen musste. Oder auch die Lö14 im benachbarten Hechtviertel – das Handwerker- und Ateliergelände musste ersatzlos einem Schulbau weichen.
Ich warne ausdrücklich vor einer weiteren sozialen Entmischung des Viertels durch hochpreisigen Wohnungsbau für Besserverdiener. Besonders verwundert mich, dass sich die GRÜNEN nicht einmal die Mühe gemacht haben, eine Quote für bezahlbaren Wohnraum in ihrem Antrag festzuschreiben.

Die Äußere Neustadt ist der am dichtesten besiedelte Stadtteil der Stadt Dresden. Die beiden im Antrag genannten Grundstücke sind die einzigen, noch verbliebenen Freiflächen in der Äußeren Neustadt. Falls hier eine Umnutzung tatsächlich vorgenommen werden sollte, dann halte ich vordergründig Nutzungen für sinnvoll, die der Allgemeinheit dienen. Zum Beispiel einen Park, einen Abenteuerspielplatz oder ähnliches. Jedenfalls keine weiteren Luxusimmobilien mit hochpreisigen Eigentumswohnungen in abgeschotteten Privathinterhöfen, wie es die Aufwertung der Flächen in dieser lukrativen Lage vermuten lässt.